Rolf K.   
          Coldplay - for Life !

MENÜ

Zermatt [tsɛʀˈmat] (Walliser Dialekt [ˈtsærmɑt]; französisch Praborgne, abgeleitet vom ursprünglichen lateinischen Namen Pratobornum) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Visp des Schweizer Kanton Wallis. Zermatt liegt im obersten Mattertal (auch Nikolaital genannt) auf einer Höhe von zirka 1610 m am Nordostfuss des Matterhorns und ist dank diesem sowie seinem Ski- und Wandergebiet ein bekannter Ferienort der Schweiz.

Lage

Zermatt und das Matterhorn
Zentrum von Zermatt, Sicht von Westen
Sicht von über der Riffelalp nach Zermatt hinunter

Das Zermatter Gemeindegebiet grenzt an Italien. Der klassische Übergang über den Theodulpass ist jedoch aufgrund der Eisbedeckung nur für Fussgänger und Skifahrer passierbar. Zermatt ist ein Bergsteigerzentrum der Alpen und einer der bekanntesten Wintersportorte der Schweiz.

Sprache

Zermatt ist noch vor Salurn in Südtirol der südlichste Ort des geschlossenen deutschen Sprachraumes, (als deutsche Sprachinsel liegt lediglich Gressoney weitere 20 km südlich).

Klima

Durch die hohen Berge, welche in den Hauptwetterrichtungen die Niederschläge abschirmen, sowie das allgemein hohe Geländeniveau ist das Klima für die Höhe und die geographische Breite mild und niederschlagsarm. Die Waldgrenze liegt auf hohen 2200 bis 2300 m und damit im mittel- und südeuropäischen Spitzenbereich. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge im Dorf beträgt 700 mm pro Jahr. Die umgebenden Berge, insbesondere entlang der italienischen Grenze, sind – relativ zur Höhe – deutlich kälter und niederschlagsreicher. Auf der Signalkuppe des Monte Rosa beträgt der durchschnittliche Jahresniederschlag 4100 mm.

Geschichte

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1476 und 2007

Viele hochgelegene Alpentäler, so auch das Mattertal, wurden schon in vorgeschichtlicher Zeit seit über 6000 Jahren bewohnt.

Zur Zeit um Christi Geburt waren weder Gletscher noch ewiges Eis in der Bergwelt des Mattertals auszumachen. Oberhalb Zermatt wurden Weinberge angebaut und Wein vergoren. Der Theodulpass war mit Saumtieren problemlos zu begehen.[2]

Neue Dorfkirche von Zermatt.

1280 wird Zermatt erstmals als Pratobornum erwähnt. Auf diese Zeit geht auch die Gründung der ersten Pfarrei zurück. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert kauften sich die Walser von verschiedenen Feudalherren frei.

Wichtige Handelswege führten im Mittelalter via Zermatt über den Theodulpass nach Italien. Münzfunde belegen, dass dieser Weg schon zu Zeiten der Römer im 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus benutzt wurde. Die Münzen kann man heute im Alpinen Museum in Zermatt besichtigen. Als sich die Gletscher während der Wärmephase um 1000 bis 1300 weit zurückgezogen hatten, war der Theodulpass auch auf der Nordseite eisfrei. Aus dem 13. Jahrhundert stammen die teilweise gepflasterten Saumwege, deren Überreste heute noch zu sehen sind.

Erste Naturforscher kamen um 1780 nach Zermatt. Ein bescheidener Fremdenbesuch setzte nach 1820 ein, ab 1839 gab es eine Gastherberge. Zwischen 1850 und 1860 wird eine mit Kutschen befahrbare Strasse zwischen Zermatt und St. Niklaus erstellt. 1852 wurde das erste kleine Hotel eröffnet. Der Gommer Bauernsohn Alexander Seiler I. eröffnete 1855 das Hotel Monte Rosa und begründete sein Hotelimperium. Ein Hotel auf dem Riffelberg wird 1854 gebaut. 1858 wird der Bergführerverein von Zermatt gegründet.

1865 gelang dem Engländer Edward Whymper die Erstbesteigung des Matterhorns. Dies war der Startschuss für den Aufstieg zum weltberühmten Touristenort.

1891 wird die Bahnstrecke von Visp nach Zermatt der Brig-Visp-Zermatt-Bahn für den Sommerbetrieb eröffnet. 1898 wird die Bahn auf den Gornergrat weitergeführt.

Die alte Kirche wird 1913 abgebrochen und durch die heutige Kirche ersetzt.

Die Brig-Visp-Zermatt-Bahn nimmt 1928 den fahrplanmässigen Winterbetrieb auf, die Voraussetzung für die erste Wintersaison in Zermatt. Bereits 1944 besuchen erstmals mehr Gäste im Winter als im Sommer Zermatt.[3]

1968 wird die Air Zermatt gegründet. Sie errichtet am Dorfeingang einen Heliport.

Wappen

Wappen von Zermatt

Das Wappen der Gemeinde Zermatt stellt auf rotem Hintergrund einen gelben Löwen dar, der auf zwei von drei grünen Hügeln steht. Zwei fünfzackige Sterne flankieren das Wappentier. Seit jeher fand die sinnbildliche Kraft des Löwen in den verschiedensten Wappen ihren Niederschlag. Es wird vermutet, dass der Zermatter Löwe als Zeichen der Bezirkszugehörigkeit aus dem Wappen der Vespia Nobilis (Bezirkshauptstadt Visp) «geliehen» worden ist.

Ort [Bearbeiten]

Altes Zermatt
Die Bahnhofstrasse von Zermatt

Durch den Tourismus ist Zermatt im Lauf der Zeit stark gewachsen. Obwohl das typische Bild eines Walliser Bergdorfs nur noch im Ortskern wiederzufinden ist, blieb der Ort vor grösseren Bausünden verschont.

Zermatt ist autofrei. Transportaufgaben werden von Elektrofahrzeugen oder Pferdetaxen übernommen, welche mit den Fussgängern das Bild beherrschen. 124 Hotels sowie zahlreiche Gästebetten in Ferienwohnungen bieten über 17500 Gästen Platz.

Mit einer Fläche von 243,4 km² ist Zermatt die drittgrösste Schweizer Gemeinde, davon sind: 1,3 km² Bauzone; 9,4 km² Wald; 10,0 km² Landwirtschaftszone (inkl. Alpweiden); 183,0 km² Naturschutzzonen.

Der höchster Punkt ist mit 4634 m ü. M. die Dufourspitze im Monte Rosa-Massiv. Der tiefste Punkt auf 1524 m ü. M. nennt sich Schlangengrube.

81,3 % der Einwohner gehören der Römisch-katholischen Kirche an, 9,2 % der Evangelisch-reformierten Kirche, 5,4 % gehören einer anderen Konfession an und 4,1 % sind konfessionslos.[4][5]

Weiler

Auf dem Gebiet von Zermatt liegen die Weiler Findeln, Tuftern, Winkelmatten, Blatten, Zum See und Zmutt, meist mit eigenen Kapellen. Früher wurden sie als Sommersiedlungen benutzt. Heute sind sie beliebte Touristenziele.

Asztali nézet